Nachmittags an der Havel Lyrics & Tabs by Ulrich Roski

Nachmittags an der Havel

guitar chords lyrics

Ulrich Roski

Album : Schwoche sprach zu seiner Schwochen liedermacher PlayStop

Schwoches ist Besuch beschieden
Base Wanda aus dem Süden
Kam mit ihrem Söhnchen Udo

Aus dem Raum Britz-Buckow-Rudow
Sonntags ist's, die Sonne sticht
Und der Vater Schwoche spricht:
„Na, nun woll'n wir mal ins Grüne
Auf die feingesiebte Düne
In die üppig-grelle Pracht
Äh - “, er stockt. Frau Schwoche lacht:
„Hör schon auf mit dem Geschwafel.
Jungs, er meint, wir fahr'n zur Havel.“
Opa sagt gewissenhaft:
„Um aus der Sicht der Wissenschaft
Hier noch etwas beizutragen

Opa sagt gewissenhaft:
„Um aus der Sicht der Wissenschaft
Hier noch etwas beizutragen
Würde ich wie folgend sagen:
Die Havel ist ein nasser Ort
Drum treibt man dort den Wassersport.“
Und die Familie ruft sogleich:
„Dankeschön, sehr aufschlussreich.“
Nun ist es auch genug mit Schwatzen
Schwoche knifft die Luftmatratzen
Opa trällert: „Hänschen klein“
Und: „Pack die Badehose ein“
Während Oma flink im Takt
Kuchen in die Tüte packt
Schon sieht man sie zum Wagen flitzen -
Udolein darf vorne sitzen -
So wird die Fahrt erst zur Erbauung
Doch bald schon kommt die erste Stauung
Träge wälzt sich die Kolonne
Unbarmherzig brennt die Sonne
Schwitzend, müde und zerschunden
Kommt man an, nach knapp zwei Stunden
Da liegt die Havel - schaurig schwammig
Oben grün und unten schlammig
Übel riechend und morastig
Trotzdem ruft Opa enthusiastisch:
„Seht, dort blinkt schon das Gestade.
Der Tümpel grinst, er lädt zum Bade.“
Wanda scheint nicht sehr erbaut
Kaum hat sie in den Fluss geschaut
Ruft sie: „Gebt Euch keine mühe
Mich lockt nichts in diese Brühe.“
Und zu Klein-Udo säuselt sie:
„Wie wär's mit einer Kahnpartie?“
Gleich fängt Schwoche an zu stöhnen:
„Und wer soll für den Luxus löhnen?“
Da hört man Klein-Udo sprechen:
„Wir könnten ja mit Kuchen blechen!“
Opa erklärt ihm gleich jovial:
„Mein lieber Udo, hör doch mal
Mit ein paar Stückchen Butterkuchen
Kannst du doch keinen Kutter buchen!“
Als eine freie Jolle naht
Ruft Opa gleich, wie einst als Maat:
„Vorwärts, Jungs, so will sich's ziemen
Legt euch kräftig in dir Riemen!“
„Was für Riemen?“ fragt der Kleine
„Tut mir leid, ich seh' hier keine.“
Opa nuschelt in den Bart
„Ach, ist nur so 'ne Redensart“
Mit ungeschickten derben Schlägen
Versucht nun Schwoche abzulegen
Während ihn der Opa wild
"Landratte" und "Kielschwein" schilt
„Sei's beim Rudern, sei's beim Segeln
Stets gibt's Ärger mit euch Flegeln!“
Ruft nun aufgebracht die Base
Und pudert heftig ihre Nase
„Sei's beim Segeln, sei's beim Rudern
Immerfort musst du dich pudern!“
Kontert Udo gar nicht faul
Und kriegt sofort ein paar vors Maul
Schwoche hat mit viel Geduld
Die Jolle weg vom Steg gepullt
Doch Udo möchte ungedingt
Dass er den Kahn zum Kentern bringt
Er planscht und amüsiert sich blendend
Und ruft, sich an die Mutter wendend:
Quasi als Krönung seiner Faxen
„Ey, lass mal'n Pfirsich rüberwachsen!“
Doch Wanda sagt „Oh nein, mein Sohn!
Schon lange nicht in diesem Ton!
Wenn du hier auf der Havel tobst
Bekommst du auch kein Tafelobst!“
Beim Heimfahr'n sagt Frau Schwoche sachte
„'S war nicht ganz so nett, wie ich dachte.“
Schwoche formuliert es krasser:
„Der Ausflug war ein Schlag ins Wasser.“
Nur Opa bleibt ganz stur dabei
Dass eine Seefahrt lustig sei
Und er träumt an diesem Tag
Von der Schlacht im Skagerrak

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